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Zu den seltensten und meist gesuchtesten Uhren gehören der kleine und der große Schaukler, sowie die kleine und die große Storchenuhr von Lenzkirch. Die Storchenuhren und der große Schaukler mit den Storchennestern waren unter anderem als Hochzeitsuhren gedacht. Der Storch steht dabei sinnbildlich für frohe Erwartungen und Kinderreichtum.
Die Uhren wurden nicht in Serie produziert, da sie zu teuer waren und daher nur einen kleinen Käuferkreis ansprechen konnten. Sie wurden, außer für Brautpaare des höheren Standes, auch einzeln für besondere Anlässe bestellt.
Diese Uhr stammt aus dem Zeitraum 1895 - 1900. Es gibt merhrere Varianten der Storchenuhren. Mehr Details dazu finden Sie hier.
Der Stil ist an das Rokoko angelehnt. Darüber hinaus sind die Applikationen aus säurevergoldetem Bronzeguss, die Pendellinse und die Putten, sowie der kleine Baldachin sind vergoldet. Bei den meisten Storchenuhren sind alle Zierteile einfarbig, es gibt aber auch Storchenuhren mit Holzsäulen und teilweise versilberten Applikationen. Die Versilberung in der Pendellinse ist spiegelnd. Das Gehäuse ist massiv gearbeitet, verwendet wurde hierzu Nussbaum in mittlerem Farbton.
Die Uhr wurde sorgfältig, mit viel Liebe restauriert. Der Zustand der Uhr ist also sehr gut. Das Holz ist blütenrein und glänzend, die Uhr ist geruchsneutral. Natürlich hat sie dem Alter geschuldete leichte Gebrauchsspuren, wie z.B. Schleifspuren hinten durch den Riegel.
Alle Originalteile sind vorhanden, wie auch der originale Lenzkirchschlüssel. Wie immer wurde das Werk revidiert und kommt mit einer Garantie von 1 Jahr.
Sie erwerben also eine Wertanlage mit Wertsteigerung, wenn Sie die Uhr pflegen und die notwendigen Reinigungsintervalle nicht vernachlässigen.
Das Herzstück dieses kleinen Kunstwerkes ist ein solide entworfenes Vollplatinen Uhrwerk mit feinsten Zapfen für minimale Reibung, Volltrieben und einer Graham Hemmung. Die Genauigkeit der Uhr wird, wie bei allen Pendulen, durch Verlängerung oder Verkürzung der Schwingung eingestellt. Hierzu verstellt man die Höhe der Pendellinse.
Das Uhrwerk wurde in alle Einzelteile zerlegt. Dazu wurden auch die Aufzugsfedern entnommen. Alle Teile wurden von Hand gereinigt, relevante Teile gefettet und wieder zusammen gebaut. Die Reinigung beinhaltet bei mir auch immer Zifferblatt, Lünette und Zeiger.
Das Pendulenwerk muß erst in etwa 5 - 7 Jahren wieder nachgesehen werden, länger als 10 Jahre sollten sie nicht warten.
Sie bekommen also hier nichts, was Sie anschließend noch zum Uhrmacher bringen müssen, sondern eine saubere, frisch revidierte Antiquität mit Garantie.
Ich zitiere hier stark verkürzt meinen sehr geschätzten Ratgeber, Hans-Heinrich Schmid, den Verfasser des “Lexikon der Deutschen Uhrenindustrie”.
Am 31.08.1851 wurde die Aktiengesellschaft für Uhrenfabrikation, Lenzkirch (Alg- später Agul) gegründet, die erste Uhrenfabrik im Schwarzwald. Treibende Kraft für die Firmengründung war Eduard Hauser (*21.08.1825, +1900), der 1840 zur Ausbildung in die kleine Orchestrionfabrik Ignaz Schöpperle Sen. eintrat und die Herstellung von mechanischen Spielwerken erlernte.
Da ihn aber der Uhrenbau interessierte, ging er für mehrere Jahre in die Schweiz und nach Frankreich, um die Herstellung präziser Uhrwerke kennenzulernen.
Zurückgekehrt gründete er 1846 mit Ignaz Schöpperle (*1810, +1882), dem Sohn seines früheren Lehrherren, die Firma Schöpperle & Hauser. Ihr Ziel war die fabrikmäßige Herstellung von präzisen Uhrenteilen, die sie an die hausgewerblichen Schwarzwälder Uhrmacher verkaufen wollten.
Diese verhielten sich sehr ablehnend und das Kapital wurde knapp. Als Geldgeber konnte die Handelsgesellschaft Faller, Tritscheler & Cie. gewonnen werden, die bedeutende Summen investierte und bis 1867 auch die Buchführung der Firma übernahm.
Die Gründungsmitglieder der Firma Lenzkirch im Jahre 1852 waren Hauser, Schöpperle, Nikolaus Rogg, Paul und Nikolaus Tritscheler und Josef Wiest, die alle jeweils 5000 fl in die Gesellschaft einbrachten. Hauser wurde technischer Direktor und führte durch seine vielen Erfindungen und Konstruktionen von Produktionsmaschinen, sowie durch solide Werkskonstruktionen die Firma rasch zur Weltbedeutung.
Bereits 1858 wurde Lenzkirch die erste Auszeichnung auf der Gewerbeausstellung in Villingen verliehen. Es folgten weitere 15 Auszeichnungen auf nationalen und internationalen Ausstellungen, u. a. München 1854, London 1862, Paris 1867 und 1900, Chile 1875, Philadelphia 1877, Barcelona 1888. Eduard Hauser erhielt auch viele persönliche Auszeichnungen: 1858 Verdienstmedaille, 1885 in Antwerpen Diplom mit Medaille und 1891 den Zähringer Löwenorden durch den Großherzog von Baden.
Anfangs wurden in Lenzkirch französische Rohwerke bezogen und eingebaut. Als der Import wegen der zunehmenden politischen Spannungen zwischen Deutschland und Frankreich immer schwieriger wurde, entwickelte Lenzkirch ab 1867 eigene Tischuhrwerke, Kleinregulatorenwerke und vor allem Reisewecker mit massiven Werken nach französischem Vorbild, die sehr gut verkauft wurden.
In erheblichem Umfang wurden auch Uhrenteile produziert. Die Firma Lenzkirch war die erste deutsche Firma, der die Herstellung von Uhren-Aufzugsfedern gelang und die damit den ganzen Schwarzwald belieferte. Uhrenfedern wurden nämlich vorher aus Frankreich importiert.
Lenzkirch besaß eine eigene Gießerei, Walzwerk, Sägerei, eine galvanische und mechanische Werkstatt, sowie eine große Gehäusetischlerei, die durch ihre aufwändigen Gehäuse den Ruf der Firma entscheidend begründete.
Für die Gehäuse war der Sohn, Karl Albert Hauser verantwortlich, der u. a. an der Uhrmacherschule in Furtwangen seine Ausbildung erhielt und auch Architekt, Werkzeug- und Formenmacher war. Nach dem Willen seines Vaters hätte er zusammen mit seinem Bruder Emil die Firmenleitung übernehmen sollen.
Noch 1895 stand das Unternehmen Lenzkirch an der Spitze der Uhrenfirmen in Deutschland. Da in Lenzkirch aber zu keiner Zeit Uhrwerke amerikanischer Bauweise gebaut wurden, ein Fehler, der die Firma Lenzkirch langfristig ihre Vorrangstellung in Deutschland kostete, beteiligte sich Lenzkirch auch nicht an den Verhandlungen mit den anderen deutschen Uhrenherstellern an den Uhrenkonventionen.
Im Jahre 1900 wurde eine Musterkollektion von mehreren hundert Uhrenmodellen angeboten, von der Bodenstanduhr bis zum Wecker, für die etwa 160 (!) verschiedene Werke gefertigt wurden. Die Gehäusemodelle waren Vorbild für alle deutschen Uhrenhersteller, vor allem für die Firmen in Schwenningen.
Doch der entscheidende Rückschlag kam im gleichen Jahr. Ein schwerer Brand, bei dem das ganz Uhrenlager in Flammen aufging, verursachte große Verluste. Ferner war die zu große Zahl der verschiedenen Werke und Gehäuseformen für die Firma ein zunehmendes Problem, das sich in deutlich höheren Preisen gegenüber der Konkurrenz wiederspiegelte. Zum Vergleich: Der baugleiche Reisewecker der Firma Kienzle war etwa 30 % billiger.
Eduard Hauser zog sich im März 1899 aus dem Geschäft zurück und starb 1900. Beide Söhne schieden vermutlich wegen Differenzen in der Firmenleitung aus und wechselten zur HAU (Hamburg-Amerikanische Uhrenfabrik, Pfeilkreuz).
Danach ging es in Lenzkirch schnell bergab. Ein allzu großes Beharrungsvermögen ließ Lenzkirch den Anschluß an die leichter und billiger zu entwickelnden “Amerikaner-Uhren” verpassen. Man blieb bei den soliden Massivwerken, die sich auf Grund der höheren Preise nicht mehr verkaufen ließen und wurde dadurch im Absatz von immer mehr anderen Firmen überrundet.
Es ist nicht bekannt, wie die Firma Lenzkirch den ersten Weltkrieg überstanden hat, aber es ist von einer Rüstungsprodukion auszugehen, da man andernfalls zur Produktionsaufgabe gezwungen gewesen wäre.
Als in der 20er Jahren der Absatz der Uhren immer schwieriger wurde, trat Lenzkirch 1927 der Interessengemeinschaft mit Junghans, HAU und Becker bei.
Die durch die Absprachen erzielten Einsparungen reichten aber nicht aus und 1928 wurde Lenzkirch von Junghans übernommen.
Maße gesamt ca. : 41 x 26 x 13 (H x B x T in cm)
Material: Nussbaum
Material Applikationen: Bronze, säurevergoldet
Uhrwerk: Lenzkirch Uhrwerk, Vollplatinen, 1905/10
Seriennummer: 1 Mio. 55.371 (1895-1900)
Zifferblatt: Weiß, Emaille, dunkelblaue römische Ziffern, Messingzeiger
Pendel: Prunkpendel, zweifarbig, mehrteilig, Pendellinse spiegelnd versilbert
Laufzeit: Etwa 10 Tage
Letzte Wartung des Uhrwerkes: April 2018
- nur Abstauben, kein feuchtes Abwischen,
- keine Möbelpolitur verwenden,
- keine direkte Sonneneinstrahlung und
- kein Aufstellen neben Öfen, etc
- niemals am Zifferblatt herum putzen, nur klares Wasser ist beim Zifferblatt erlaubt!
Ausführliche Pflege- und Bedienungsanleitung, 1 Schlüssel (original).
(Bei dieser Uhr nicht vorhanden) Alle Antiquitäten unterliegen dem natürlichen Alterungsprozess. Dies kann sich dadurch äußern, dass Holz verzogen ist, das es Wurmlöcher gibt. Diese Dinge muß man hinnehmen, sie mindern nicht den Wert. Alle Mängel, die die Gebrauchsfähigkeit stören oder die Optik negativ beeinflussen, werden beseitigt, sofern das möglich ist. Hier ist aber immer ein Kompromiss zu finden, um den Wert zu erhalten. Überrestaurierte Antiquitäten besitzen keinen Reiz mehr und sind wertlos.
(Bei dieser uhr nicht vorhanden) Konstruktive Mängel der Werke müssen hingenommen werden, da es nicht zur Aufgabe der Restaurierung gehört, eine Antiquität zu verbessern. Zu Konstruktionsmängeln zählen u. a. ungünstig geformte Triebstirnseiten, horizontal stehende Spindelräder sowie große und flache Ölsenkungen und vieles mehr.
Es liegt in der Natur der Sache, dass an manchen Uhrwerken Reparaturspuren zu sehen sind, denn wir haben es mit über 100 Jahre alten Uhrwerken zutun, die im Laufe ihres Lebens durch mehrere Uhrmacherhände gegangen sind.
Auch Zifferblätter können Altersspuren zeigen, wie feine Haarrisse, etc.. Damit müssen wir als Liebhaber von Antiquitäten leben.
4.299,00 €
Bitte beachten Sie auch die tagesaktuellen Preise und Angebote im Shop!
Die Preise sind abhängig vom Ankaufspreis und dem Restaurationsaufwand inkl. Materialkosten und Arbeitszeit. Es gelten immer die tagesaktuellen Preisangaben im Shop!
Der versicherte Versand inkl. Verpackungskosten beträgt 22,50 €. Die Uhr wird sehr sorgfältig verpackt und versichert verschickt.
[ ] 13156 Berlin (Hauptwerkstatt)
[X] 23730 Neustadt / Ostholstein
[X] Versand
Überweisung, Vorkasse. Anzahlung, Restzahlung bei Abholung. Eine Reservierung mit angemessener Anzahlung und späterer Abholung ist möglich. Darüber wird dann ein verbindlicher Vertrag geschlossen. Rücktritt vom Kauf bei Reservierungen nicht möglich!
Die hier angebotenen Uhren sind alle frisch restauriert, bzw. die Uhrwerke frisch gereinigt und aufgezogen. Die Lieferung erfolgt aus Sicherheitsgründen erst nach Ablauf des Uhrwerkes, wenn keine Spannung mehr auf den Federn ist.
Ich habe damit die Sicherheit, eine 100 % funktionstüchtige Uhr abzugeben und Sie haben die Sicherheit, dass Sie eine Uhr erhalten, die Sie nicht enttäuschen wird.
1 Jahr
Ein automobiler Scheunenfund kann weder am Straßenverkehr teilnehmen, noch wird er Schönheitspreise gewinnen. Ein Dachbodenfund wird erst dann die Zeit zuverlässig anzeigen und ein Schmuckstück Ihrer Wohnung sein, wenn er fachmännisch restauriert worden ist. Uhren, die Sie bei mir erwerben, bringen diese Qualitäten mit.
Ich gebe auf meine Uhren Garantie. Das bedeutet für Sie die Sicherheit, eine Uhr zu erwerben, die nicht nur ihre Aufgabe, die Zeit anzuzeigen, zuverlässig erfüllen wird, sondern darüber hinaus eine Wertanlage für die Zukunft darstellt.
Die Aufnahme fand früh morgens, mit aufgehender Sonne von links, vor der Ostsee statt. Das Gehäuse ist sauber, neutral duftend und farblich einheitlich in einem warmen Nussbaum Farbton gefertigt. Die Applikationen aus Bronze sind vergoldet.
Der Fundzustand war anders. Das Zifferblatt war so verschmutzt und vergilbt, dass man die blauen Ziffern nicht mehr sehen konnte. Auch das Gehäuse war sehr schmutzig, zum Teil voller Russ, weil die Uhr früher über Jahrzehnte auf einem Kaminsims gestanden hat. Klicken sie auf das Bild, um den Fundzustand zu sehen!
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